99 - Moreton Bay and Gold Coast

Erste Küstenansichten von Australien.
November 23

Feuchtgebiete der Moreton Bay

Nach Brisbane erforschen wir die Moreton Bay. Die Moreton Island ist der natürliche Schutz dieser Bucht. Sie ist eigentlich unbewohnt, aber die Touristen besuchen sie mit Fähren oder auch mit Geländefahrzeugen. Damit können sie dem Sandstrand entlangfahren, ihre Stopps einlegen, wann sie wollen. Ein paar historische Wracks liegen nahe dem Strand.
Viele kleine Inseln tummeln sich hier. Die meisten unbewohnt und voller Mangroven, Seegraswiesen und Wattflächen. Sie bieten den Fischen, Vögeln und Meerestieren wie Schildkröten, Wale und Dugongs Schutz und Lebensraum. Aber auch belebte Abschnitte geben dieser Region ihren Charakter. Die Australier lieben es, hier von einer Bucht zur anderen zu wechseln. So findet sich überall ein Ankergrund und die Wasserwege sind vor Wind und Wellen sehr geschützt. Allerdings ist alles sehr flach und untief, wir müssen vorgängig rausfinden, wo die seichten Stellen sind, oder wann Hochwasser ist, damit wir genügend Wasser unter dem Kiel haben. Es ist noch nicht Ferienzeit und überall ist es sehr angenehm.

Unser erster Stopp nach Brisbane River ist Cleveland. Die kleine Stadt ist hübsch, alle Wege sind sauber, überall Rampen für Rollstühle und Rollatoren. Ja, hier leben viele Rentner – das merken wir nach einem Tag Aufenthalt hier! Wir geniessen Kaffee und Kuchen in einem der vielen gemütlichen Strassencafés, kaufen kurz etwas Proviant ein, besuchen noch kurz eine Galerie und weg sind wir. Drüben bei Peel Island geniessen wir die schöne Abendstimmung.

Hier müssen die Fussgänger nur lesen, dann sind sie sicher! Vieles ist vorgegeben.

Der nächste Halt ist Jacobs Well. Ganz nah am Ufer setzen wir unseren Anker. Schöne Weekendhäuser reihen sich aneinander. Dass die Australier gerne fischen wissen wir. Und hier können wir sie wirklich vollvergnüglich beobachten. Ob im klitzekleinen Boot oder Kanu auf dem Wasser, oder mit der Angelrute am Wasser oder am Steg, oder mit dem Motorboot rausfahren oder ankern, hier sind alle mit dem gleichen beschäftigt! Fischen ist DER Nationalsport. Ein Campingplatz mit alles riesengrossen Geländefahrzeugen und Anhängern zum Leben und Schlafen. Das alles nur für’s Wochenende. Am Sonntagnachmittag verschwindet schon einer nach dem anderen wieder nach Hause.
In der Jacob’s Taverne ist am Sonntagnachmittag ein Konzert mit der Band «Bear and The Sheriffs» (Hardrock). Bei einem feinen Tagesmenü geniessen wir die Life Music. Sie machen das gut – es gefällt uns.

Die Wasserwege sind hier sehr untief.
Seezeichen sind äusserst wichtig!
Elektrische Oberleitungen – wir hoffen, es klappt mit unserer Masthöhe!!
Wichtigster Freizeitspass – das eigene Boot ins Wasser und ab zum Fischen.
Die Musik ist hardrockig gut! Sonntagnachmittagskonzert 😊

Am nächsten Tag wechseln wir zur Tipplers Bay. Ein kleines Segelschiff hinter uns bleibt im flachen Sand hängen – sie haben nicht aufgepasst. Doch gleich drei Dinghies rauschen heran und schieben mit aller Kraft, bis das Boot wieder frei schwimmt!
Die lange Insel hier heisst Stradbroke Island. Unbewohnt. Gleich beim Steg ist ein Campingplatz mit Restaurant (wochentags geöffnet bis 15 Uhr nur an den Wochenenden etwas länger). Sofort ziehen wir los und erkunden alles. In der Mitte ist der Wald mit Eukalyptusbäumen – es riecht herrlich frisch – und anderen wie Banksien oder Pandanuss bewachsen. Gleich zu Beginn treffen wir auf die kleinen sehr scheuen Kängurus, sie heissen Wallaby. Dahinter begrüsst uns das weite Meer mit kräftigen Wellen – der Sandstrand ist weit, weich und weiss. Endlich wieder mal kilometerweit laufen ohne Unterbruch. Herrlich!
Am nördlichen Ufer sind grosse Dünen, kurz fühlen wir uns wie in der Wüste. Atemberaubend schön!
Das Wasser spült hübsche Muscheln an Strand und auch weniger Schönes: Quallen «Portugiesische Galeere». Sie sehen eigentlich wunderschön aus, so tiefblau mit langen Fäden. Äusserst giftig! Hier geht wohl im Moment niemand ins Wasser.
Beim Restaurant finde ich meine Lieblingsglacé von Magnum «Peppermint». Gibt es diese mittlerweile in der Schweiz auch?

Die Dünen faszinieren – und sind unsagbar weich.
Da ist ein Wallaby unterwegs, eindeutig! Sie nehmen ihren Schwanz beim Vorwärtskommen zur Unterstützung.
Genau. Es ist scheu. Hoppelt schnell weg.

Den grössten Teilder Moreton Bay haben wir hinter uns, nun kommen wir in den Bereich von Southport und Gold Coast. Vor der Runaway Bay hinter Carter’s Bank (Sandbank) machen wir unseren nächsten Halt. Mit dem Dinghy suchen wir einen Platz zum Anlanden. Doch alle Stege sind privat und gehören zu den jeweiligen Häusern am Ufer!! Also suchen wir uns eine Bootsrampe – die gibt es hier öfters, weil die Australier hier ihre Boote auf dem Anhänger ins Wasser lassen; wenn auch nur für einen Nachmittag. Hier können wir das Boot auf den schmalen Sandstrandziehen und liegen lassen. Prima. Los geht’s zum Supermarkt Center. Hier finden wir wieder alles, was der hungrige Magen träumt. ALDI, WOOLWORTH, COLES, FIRSTCHOICE, dies sind die grossen Läden. Dazwischen unzählige kleine Shops mit ihren zum Teil unnötigen Dingen. Wir staunen schon, was alles zu verkaufen möglich ist.

In einem riesengrossen Park neben der Siedlung finden wir wildlebende Tiere: Kängurus und Koalabären.

Uferleben.
Wir nähern uns den Städten Southport…
… und Gold Coast

Dieser Schwan ist echt der Hammer. Total zutraulich und er weiss, was er will: Süsswasser! Eigentlich wollten wir nur duschen.
In einem riesigen Park dürfen die Kängurus sich frei bewegen…
… zusammen mit Koalabären – hoch oben in den Eukalyptusbäumen.

Gold Coast – Surfer’s Paradies

Gold Coast ist die zweite grosse Stadt, die wir hier kennen lernen. Touristen überall, sie brausen mit Jetskis und powerstarken und motorröhrenden Booten übers Wasser, tummeln sich mit Surfbrettern in brechenden Wellen, plantschen am Strand, dort wo Lifeguards der Surf Life Saving Queensland SLSQ (gegründet 1930,not-for-profit-organisation) dies mit roten und gelben Fahnen abgesteckt und gesichert haben. Im Hintergrund die nötigen Sicherheitsvorkehrungen wie Dinghyschnellboot, SUV mit offenen Türen und in korrekter Richtung zum Meer parkiert (damit können Nothelfer rasch zum Wasser fahren) sowie abgesteckte Bereiche mit definiertem Kreuz in der Mitte > Helikopterlandeplatz. Insgesamt gibt es hier 41 Wachtürme. Es ist erstaunlich, was für ein Aufwand zur Sicherheit der Strandgäste betrieben wird.

Die Organisation hat Lifesavers, Frauen und Männer, die als Volontäre gute Dienste leisten und Lifeguards, welche bezahlte und ausgebildete Rettungshelfersind. Vor der Küste drohen sich rasch verändernde Wellen (hoch und intensiv), ungeahnte Wassertiefen, starke Strömungen und Haie oder Quallen. Das ist ein ganz anderes Erlebnis, dass wir so in der Südsee nicht angetroffen haben. Aber die Menschen arrangieren sich. Auch, dass es extrem wichtig ist, das SLIP SLOP SLAP zu befolgen. SLIP = slip a shirt, SLOP = slop on sunscreen und SLAP = slap on a hat to avoid sunburn. Die Sonne in Australien ist extrem intensiv.

Der lange lange Sandstrand vor der Stadt, mit ihren unzähligen Hochhäusern, ist sehr flach, breit und hellsandig. So schön, diesem entlangzulaufen und dabei die Familien, Kinder, Paare und älteren Leute zu beobachten. Ein buntes Gewimmel. Dabei wird es nie zu eng, alles verteilt sich herrlich, es hat ja genügend Platz. Dazu im Hintergrund diese moderne hohe Stadt.

In den Strassen laden viele kleine Snackbars und Cafés zum Essen und Verweilen ein. Daneben Boutiquen, Bars und Vergnügungslokale. Alle Menschen bewegen sich, entweder zu Fuss, mit Scootern, Velo, Rollbrett, kleinen Sitzrollern, selbstfahrende Rollstühle – dies alles mit- und nebeneinander auf dem gleichen Weg.

Dadurch, dass wir viel zu Fuss unterwegs sind, entdecken wir sehr unterschiedliche Strassen und Gegenden. Mal viel Umtrieb, mal geisterhafte Stille in Villenvierteln. Tagsüber fragen wir uns öfters, wo sind denn die Menschen. Auch stehen einige Anwesen leer da und warten auf Feriengäste. Die Architektur ist sehr spannend, jedes Haus hat seinen eigenen Stil, wir staunen oft über so viel Kreativität. Wenn wir so mit zuhause vergleiche, dann fallen uns die vielen blickdichten Zäune auf. Die Privatsphäre wird extrem geschützt.

Die Einkaufszentren sind geballte Ladung an allem, was man braucht und nicht braucht. Gekühlt – ich habe immer meinen Pulli dabei! Wir beide leiden ein bisschen – hier ist es so kalt! Wenn man so lange in den heissfeuchten Tropen gelebt hat, dann stellt sich der Körper nur sehr langsam um. Rund um uns rum laufen sie leichtbekleidet rum, und wir mummeln uns ein in warme Tücher!

Die Aussicht auf die Skyline Gold Coast von der PASITO aus, ist jeden Tag und vor allem abends ein Genuss. Da wir so viele Lichter sehr selten vor unserer Haustüre haben, ziehen wir es voll in uns rein. Im Resort vis-à-vis sind grosse Segel montiert und in der Nacht ist die Beleuchtung faszinierend: von violett, wechselnd über blau, türkis, grün, gelb, orange, rot, pink zurück zu violett – kurz vor dem Schlafengehen hat dies eine freudige und beruhigende Wirkung.

Etwas Pech haben wir am letzten Abend hier. Es ist Samstagabend und an Land im Park führen sie ein OpenAir-Filmabend durch. Das hätte uns eigentlich gereizt, da wir sonst nie Filme gucken; wäre eine schöne Abwechslung gewesen. Doch wir wollen frühmorgens los und der Küste weiter nach Süden segeln. Wir mussten das Dinghy hochnehmen und sicher verzurren, und so können wir halt nicht an Land!

Naja, nicht so schlimm. Wir kochen uns was Feines, geniessen die aufkommende Ruhe auf dem Wasser und den Rotwein aus Australien!

Überwachung Strand durch Lifeguards.
Ein sicherer Bereich zum Badengehen zwischen den Fahnen.
Die Parks sind alle total freundlich angelegt…
… verschiedene Sitz- oder Liegemöglichkeiten, überall Grillstellen, Wasserparks für Kleinkinder, Spielplätze und
sehr saubere und gespflegte öffentlicheToiletten und Duschen.
Villengegend.
SLAP – slap a hat. Endlich die richtigen gefunden!
Eine Runde Segeln vor dem Sonnenuntergang.

Bye 😊

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