33 - Dominica

Die Bevölkerung ist hier etwas derber. Unzählige Berge mit viel Wasser. Alles ist saftig grün.
März 20

Dominica

Unser neuer Bootschein konnten wir zum TO-Stückpunkt nach Dominica senden. TO heisst Trans-Ocean und ist ein deutscher Verein für Segler, die weltweit unterwegs sind. Der Verein und die Stützpunkte helfen unterwegs als Anlaufstelle bei Problemen oder eben, wenn Post versendet werden muss. Stefan betreibt hier seit Jahren das Tamarind Tree Hotel.
In der Prince Rubert Bay vor Portsmouth ankern wir. Für das Einklarieren müssen wir weit aus dem Ort rauslaufen. Im Industriegebiet finden wir das kleine Büro. Aber sie sind hier sehr nett. Allerdings hören wir auch Streitereien untereinander im Ort und da geht es ganz schön heftig zu. Wir empfinden sie als derber im Umgang miteinander als auf den anderen Inseln.
Die Landschaft ist absolut grün und saftig. Im Landesinneren sind über die ganze Insel verteilt, Wasserfälle und kleine Seen zu finden. Die Strassen sind schlecht, überall müssen sie ausbessern. Der letzte Hurrikan MARIA hat hier ziemlich gewütet. Das war im September 2017. Sehr viele Häuser sind entweder total kaputt oder stark beschädigt. Im Botanischen Garten von Roseau hatte es früher sehr alte und riesengrosse Bäume. Diese gibt es auch nicht mehr, der Sturm hat sie geknickt. Traurig.

 

Hier fehlt einer der grossen Bäume.

Roseau: Quirlige Stadt mit fesselnden Fassaden

Mit dem Bus fahren wir zuerst zu dem Tamarind Tree Hotel – holen die Post – und ziehen gleich weiter nach Roseau. Die Stadt zieht vor allem mich sofort in ihren Bann. Jeweils am Morgen ist immer viel los, alle Geschäfte sind offen, alle sind unterwegs. Es pulsiert. Die Strassen und Gassen sind eng, als Fussgänger schlängelst du dich so durch. Durchgehende gute Trottoir – vergiss es. Es ist fast eine Kunst, nicht den Fuss zu verknacksen! Also nicht nur die schönen Fassaden begucken und nach oben schauen während dem Gehen. Nein, immer Blick auf den Boden und Acht geben!

Zwischendurch kaufen wir eine Kleinigkeit gegen den Hunger, finden tatsächlich eine Bank und setzen uns. Jetzt können wir ungestört die Menschen beobachten.

Eine weitere Kunst ist, den richtigen Bus zurück zu finden. Wenn du also nicht so lange warten willst, dann sitze nicht in einen Bus, wo nur einer drinsitzt! Denn sonst wartest du gleich mal eine Stunde! Der Fahrgästesammler wollte uns in einen leeren Bus setzen. Unter Lachen und zur allgemeinen Belustigung der Einheimischen wollen wir in den fast vollen Bus. Nein, nicht mit uns Gringos – der volle Bus fährt sofort ab 😊.

Ruins Rock Café.
Ich glaube, abends geht’s drunter und drüber.

Ja, zum Coiffeur muss ich auch bald!

Das Luxus-Ressort

Einfach Richtung Osten der Küste entlang. Ein kleiner Pfad führt durch ein Naturschutzgebiet durchs Gestrüpp. Immer wieder raschelt es – die relativ grossen Eidechsen rasen davon. Als der Weg aufhört, erreichen wir die Douglas Bay und das Luxus-Ressort. Oha. Das ist aber schön hier! Nun werde ich so richtig neidisch. Am liebsten würde ich jetzt in so einen Longchair in den kühlen Schatten sitzen, mich mit Cocktails bedienen lassen, gemütlich ein Buch lesen und mich etwas später zum ausgiebigen Buffet begeben… Aber dann müssten wir in ein paar Wochen nach Hause. Wir haben uns für ein einfaches Leben entschieden. Auswärts essen, teure Extra-Ausflüge oder ein Mietauto – dies sind für uns eher seltene Dinge, die wir uns erlauben. Sonst würde unser Budget kaum aufgehen. Auf flachen Steinen setzen wir uns an den Strand in den Schatten, geniessen die laue Brise und das grünblaue Meer; und – Zeit zu haben.

In den Hügeln oben gibt es eine kalte Schwefelquelle. Wir versuchen sie, zu Fuss zu erreichen. Die Strasse ist sehr steil. Neben uns der Taleinschnitt voller Pflanzen, Blumen und Palmen – wunderschön. Es wird immer heisser, wir schwitzen und haben Durst. Irgendwann geben wir auf. Es ist wohl doch zu weit. Trotzdem ist diese kleine Wanderung schön. Beim Wiederunterlaufen kommen wir durch ein Wohnquartier. Die Häuser sind schön und haben alle einen atemberaubenden Ausblick in die Bucht und aufs Meer. Vor einem steht ein kleiner Laden mit Früchte. Die Lady verkauftbuns sehr charmant kleine Bananen und Passionsfrüchte. Come again, ruft sie uns zum Abschied zu und lacht. Yes, we will 😉. Bei einem Bushäuschen finden wir Schatten und stürzen uns auf das süsse Obst. Es schmeckt herrlich süss…

Luxus und Sauberkeit pur. Da kann man schon mal schwach werden.
Auf dem Weg zur kalten Quelle.
Es ist so schade, dass die Früchtefrau nicht aufs Bild wollte. Sie war so charmant.

Von einer Insel zur anderen

Ach ja, ich habe vergessen zu erzählen, was wir unterwegs von einer Insel zur anderen erlebt haben. Die Weissbauchtölpel finden es total lässig, mit uns mitzufliegen und fliegende Fische zu jagen:

Manchmal verlieren sie ihren Fang!
Bye, bis bald.

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