53 - Curaçao

Ausflug ganz in den Westen der Insel.
Februar 21

Boka Santa Cruz

Um in einer anderen Bucht zu ankern, muss sich jedes Segelboot eine Ankerpermit holen. Die ist nicht teuer, doch der Weg zum Hafenmeister ist lang. Wir sind ehrlich und holen uns die Zulassung für drei Tage (länger geht leider nicht).
Dann segeln wir sehr gemütlich und schnell, da wir den Wind ins Heck kriegen, der Küste entlang nach Westen. Wir, das sind der Katamaran DIAMOND SEA und PASITO.

Wow – Flamingos im Flug – so schön 😊 Flamingo Airline.

Die Bucht Santa Cruz ist einsam gelegen und herrlich schön. Tiefblaues und türkis Wasser begrüssen uns; hier kann sehr gut geschnorchelt oder getaucht werden. Wir sind die einzigen Schiffe vor Anker. Dem Strand entlang finden wir herrliche Wege durch die Sträucher und Kakteen, Vögel zwitschern, viele Libellen tanzen im Wind über unsere Köpfe hinweg und auf dem Weg begrüsst uns ein junger geduldiger Flamingo. Einzelne versteckte Badebuchten mit herrlich feinem Sand laden zum Baden ein. Alles fast für uns allein. Unter Wasser viele Fische. Doch das Wetter ist nicht so günstig, wir haben gerade viel böigen Wind und das Wasser ist dadurch zum Schnorcheln und Tauchen etwas zu trübe.

Der Sandstrand von Santa Cruz ist ebenfalls sehr verlassen. Tagsüber kommen einzelne Gruppen oder kleine einheimische Familien, erfrischen sich kurz im Wasser und gehen später wieder. Die vielen Sonnenschirme mit den Bänken sehen sehr einladend aus. Ansonsten ist nichts hier. Einen Tag lang geniessen wir diese Stille und lesen im Schatten unsere Bücher. Zwischendurch beobachten wir die Einheimischen oder die Vögel, die hier im Wasser nach Fischen tauchen.

Wir hängen noch drei Tage dran und bleiben hier (niemand kontrolliert) und fahren unter Motor gegen den Wind zurück ins Spanish Water.

Ein erholsames idyllisches Plätzchen.
Am frühen Morgen wird das Fischen zuerst in der Bucht direkt beim Strand versucht…
… später dann draussen.
Es ist Wochenende – die Einheimischen pilgern gegen Abend zum Strand.
Lange hören wir noch die Musik der Feiernden. Eigentlich ist Fastnachtszeit, doch das findet ja nicht statt!
Am nächsten Morgen geht’s weiter mit dem Geniessen – die glasklaren Kanus sind sehr gefragt.
Das Dinghy lassen wir am Strand, hoch oben. Die Libellen links oben beobachten uns; wie Drohnen. RR.
Noch welche Träume?
Wieder am Strand, diesmal…
…bei den Strohsonnenschirmen.
Selbstauslöser-Spiele machen Spass!!
Langsam belebt es sich hier etwas.
Es ist immer eine Überraschung, ob die Duschen funktionieren oder nicht. Die Frau war sehr glücklich - das Wasser floss!

Unsere Rückfahrt in die Bucht Spanish Water gestaltet sich etwas rau. Wir müssen nach Süd-Osten und der Wind kommt von dort. Also haben wir ihn direkt auf den Bug – auf die Nase. Wir müssten Aufkreuzen, doch bei diesem Wellengang und bei dieser Gegenströmung würde dies viele Stunden dauern. So fahren wir mit dem Motor. Wir versuchen mit der Genua und dem Grosssegel etwas Unterstützung zu geben, bringt nicht allzu viel aber doch etwas. Deshalb der leichte Zick-Zack-Kurs. Für die Strecke brauchen wir gute 6 Stunden. Unterwegs macht uns der Motor etwas zu schaffen, die Wellen sind kräftig.

Tagesprojekt: Pressfitting

Plötzlich hören wir unsere Bilgenpumpe arbeiten. Die startet, wenn das Wasser im untersten Bereich des Bootes – in der Bilge – anfängt zu steigen! Bis wir den Grund gefunden haben, woher das Wasser kommt und wieviel, muss die Pumpe einiges arbeiten und das Wasser nach aussen abtransportieren. Beim Wassermacher ist uns der Hochdruckschlauch direkt nach der Hochdruckpumpe abgerissen, das Salzwasser läuft nun ins Schiff. Schnell stellen wir sie ab. Uff! Das bedeutet nun, wir müssen uns sofort nach dem Ersatzteil umgucken!
Also laufen wir los. Wir haben im Internet zwei Firmen gefunden, bei denen wir dieses kriegen könnten. Bei der ersten gibt der Mann uns freundlich Auskunft, doch machen kann er es erst heute Nachmittag, vorher hat er einen Termin. OK. So lange wollen wir doch nicht nur rumstehen, und so machen wir uns auf den Weg zum zweiten. Nach ungefähr 5 km finden wir diesen nahe der Curaçao Marine. Den Weg finden wir dank unserer App MAPS.ME sehr gut. Allerdings sind die Strassen hier für Autos gemacht und nicht für Fussgänger. Wer läuft den hier zu Fuss irgendwohin?? Und so müssen wir halt auch mal über eine grosse Strasse huschen, da wir nirgends eine Unterführung oder Brücke finden. Es hat nicht viel Verkehr und wir kommen sicher rüber.

Der Mann hier ist sehr freundlich und kompetent. Auch seine Werkstatt ist sauber und sehr aufgeräumt. Wir dürfen zuschauen, wie er uns einen neuen Hochdruckschlauch erstellt. Seht selbst:

In dieser Maschine wird das Fitting auf den Schlauch gepresst.
Und schlussendlich wieder montiert.

Von virtuell zum Treffen

Schon bevor wir von zuhause losgesegelt sind, haben wir einen Blog im Internet verfolgt. Es sind Langfahrtensegler und Schweizer wie wir. SY VAIREA. Nun treffen wir sie hier und lustig ist, sie haben unseren Blog auch schon entdeckt!

Zusammen haben wir es gesellig und fein.

Im «Pier’s» zum schmackhaften Abendessen.

Nächstes Projekt: Lieferung von Fedex

Ja, unser Bumper. Seit Monaten sieht unser Heck hinten etwas schräg aus. Das Material unseres orangen Bumpers war nicht so optimal – wir konnten richtig zuschauen, wie es unter unsere Füssen weggebrösmelet ist. Durch Corona und den Lockdown waren Lieferungen aus aller Welt etwas schwierig. Kamen die Pakete an? Wo sind wir dann – auf welcher Insel? Wie geht es weiter? Hier auf Curaçao scheint das prima zu funktionieren – zollfrei an Yacht in Transit. Auch andere Segler lassen sich Pakete hier hinsenden. Also haben wir Kontakt mit der ELAN Werft in Slowenien aufgenommen und uns diesen Bumper nach Curaçao schicken lassen. Nach zwei Wochen ist er da. Wir machen uns auf den Weg.

Weg durch die Lagune – je weniger Wasser sie hat, umso mehr Wege entstehen. Momentan führen einige Wege noch ins undurchdringliche Dickicht!!
Immerhin 22 kg!

Er ist da! Da wir noch kein Mietauto haben, tragen wir ihn kurzentschlossen selbst nach Hause. Unterwegs passieren wir ein parkierendes Auto und der Mann (er stammt aus Kolumbien) fragt, ob er uns fahren soll. Für 10 ANG (knapp 5 EUR) bringt er uns zum Dinghy. Prima! Er hat Freude an uns und fragt uns Löcher in den Bauch, staunt darüber, dass wir mit dem Boot über den Atlantik gefahren sind und wir haben Freude über diesen Lift.

Die Montage

Abmontieren des Bumpers – ich sage nur, bleib beweglich!
Damit der Bumper noch etwas zusammenhält, haben wir ihn mit SIKA überzogen. Ein Provisorium.
Es isch en Chrampf!
Und weg…
…da liegt er nun. Auf Curaçao ist es leicht, etwas zu entsorgen. Überall sind Tonnen oder Container.
Aus der Verpackung bastle ich für Ruedi Knieschoner 😊
Die bestehenden Montagelöcher müssen angepasst werden. Es werden Langlöcher! Hoffentlich bringen wir dies dicht!
So, alles bereit für die Endmontage. Das muss dann schnell gehen. Draussen kümmert sich Ruedi um den Bumper, ich drehe von innen die Muttern auf die Schrauben.
Start...
...und weiter...
«so Cris, jetzt nid lang fötele, s Sika zieht ah»!
…jetzt alle Schrauben fest anziehen.
Der Abschluss.
Und fertig 😊 😊. Neu in grau und hoffentlich etwas UV-beständiger als der vorherige!
Ciao – bis bald wieder 😊
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