74 - Tuamotus II

Makemo
Juni 22

Drittgrösstes Atoll in French Polynesia

Vor dem Atoll Makemo kommen wir, nach der Überfahrt von Raroia, etwas zu spät an, getrauen uns aber trotzdem, eine knappe Stunde vor Hochwasser, reinzufahren. Wow - schon wieder kämpfen wir mit starker Strömung gegen uns und machen grad noch höchstens 1,2 Knoten Fahrt über Grund!!Nichts mit Slack Water. Spannend und eindrücklich. Jetzt aber ankern, ausruhen und das Erlebnis verdauen.

Makemo hat über 800 Einwohner.
Der Hauptort Pouheva ist erstaunlich belebt. Unser Weg führt mitten durch den Ort, es ist Samstag und viele junge Polynesier sind unterwegs; mit Auto, dem kleinen Elektrovelo, normales Velo oder zu Fuss. Sie grüssen wieder freundlich, vor allem auf Englisch. Ansonsten sprechen sie natürlich Französisch oder Polynesisch. Wir fragen nach, wie es hier auf Polynesisch heisst: Kia Ora (bonjour) oder auch Ki Orana. Auf den Marquesas hiess es noch Kao Ha. Aber jede Insel, jede Region hat seinen eigenen Dialekt, der sehr verteidigt wird.

Das Atoll ist grösser als das vorherige, 70 km Länge auf 7-17 km Breite. Das Innere ist gespickt mit Korallenköpfen, die manchmal knapp aus dem Wasser ragen. Der Rest ist so ungefähr zwischen 15 bis 35 m tief. Wenn wir quer durchs Atoll fahren, dann bei hochstehender Sonne, damit wir die Korallenköpfe und Steine gut sehen und ausweichen können; so sind sie aber gut sichtbar und leuchten fast hellblau von weitem. Ein Rammen hätte fatale Folgen.

Was bietet der Ort sonst noch? Eine katholische Kirche, ein Leuchtturm, eine Schule (Collège/Internat) für ungefähr 150 Kinder, ein grosser Laden (hier ist auch der Hardware Store und Benzin/Diesel-Verkauf), ein kleiner Laden mit Bäckerei, eine Vegi-Farm und eine Egg-Farm, sowie eine Post, einen Artisanal Markt (mit Kunsthandwerken), Sporthalle und Rathaus. Etwas nördlich liegt der Flughafen.

Keine Farbkorrektur– es ist wirklich so!
Schwebend!
Typischer Baustil – auch die Vorhänge sind überall in dieser Art geknotet und jedes Mal buntgemustert.
So liebevoll ist alles dekoriert hier.
Eine der Strassen.
Beiz und Durstlöscher gefunden.

Wir sind gerade beim Einkaufen und hören Trommeln. Schnell folgen wir der Musik und stossen auf eine Handvoll Männer, Frauen und Kinder. Sie trommeln auf ihren schönen verschiedenen Instrumenten, etwas später starten junge Mädchen und Frauen ihre Übungen - den Tanz. Wir staunen, wie schnell und graziös sie dies können. Auf den Marquesas waren die Tänze ganz anders. Dort waren die Bein- und die Armbewegungen viel ausgeprägter und verspielter. Hier geht es um schnellen Rhythmus und Perkussion.

Den gemeinsamen Takt und Rhythmus finden ist gar nicht so einfach und braucht viel Übung.

Motu Veverega

Im Südosten des Atolls finden wir das Blau. Wir ankern im fünf Meter tiefen Wasser, zusammen mit vier anderen Schiffen, LUPINA und PASITO.

Vor uns liegt das Motu mit unzähligen Palmen, dahinter hören wir das Donnern der Wellen am Aussenriff. Die Sicht rundherum: Blau. Und was für Blau - in verschiedenen Farbnuancen bis hin zu grün und im Wechsel mit dem Licht.

So intensiv haben wir dies bisher nicht erlebt, es ist magisch und absolut betörend.

PASITO verbunden mit SAVA 😊. Foto: Axel

Zu Fuss über Korallen

Der ganze Boden des Motus besteht aus Korallensand. Wir sind froh, haben wir für unseren Ausflug gute Schuhe angezogen; so verletzen wir uns nicht an den harten Korallensteinen. Gleich als wir losmarschieren, hören wir Kokosnüsse von den Palmen runterfallen. Oh ja, Achtung!

Hier finden wir immer wieder eine kleine Hütte. Die Einheimischen kommen hierher um Kopra herzustellen: Kokosnüsse werden geschält und gespalten - das Kokosfleisch wird getrocknet und in Säcken nach Tahiti verschifft. Daraus wird Kokosöl gewonnen.

Wir laufen bis zum Aussenriff. Auf Raroia war der Übergang vom Motu zum Riff sehr breit und untief. Hier in Makemo ist der Rand ganz nah, das Wasser gleich sehr dunkelblau, hier geht es steil nach unten bis 2000 m Tiefe!

Auf diesen Motus gibt es einige Hütten, welche sie zur Kopra-Produktion behausen.
Immer bereit zum Übernachten…inkl. Zahnbürstchen…
… und Bettzeugs.
Still-Leben noch und noch.
Im seichten Wasser Lebewesen.

Hubert

Auf dem Motu weiter links, sehen wir von weitem etwas am Strand aufgestellt. Sieht aus wie Skulpturen. Als wir mit dem Dinghy dorthin kommen, treffen wir auf Hubert. Seit über 30 Jahren lebt er dort allein und hat sich ein ganz besonderes Heim erstellt. Für uns bereitet er etwas zum Essen vor - gebratene kleine Fische und Kokosbrot, dazu Kokosmilch. Herrlich!

Danach dürfen wir sein Garten durchstöbern. Seht selbst:

Hubert war vor seiner Pensionierung Bäcker.
Zufrieden.

Socializing

Die Crew von SY ATEA organisiert ein Abend am Strand. Zusammen fahren wir mit den Dinghies und Ankern im untiefen Wasser, waten an Land und machen ein Feuer. Jeder hat sein Drink selber mitgebracht und etwas zum Knabbern dabei. Dazu spielen wir, solange wir noch Tageslicht haben, eine Runde Petanque. Ein toller stimmungsvoller Abend mit interessanten Menschen. Dabei waren: SY ATEA, SAVA, MATARIKI und PASITO.

Back in town

Zurück zum Hauptort - das Versorgungsschiff ist da. In den Läden sind die Regale wieder aufgefüllt - doch was geht am schnellsten weg? Genau. Gemüse und Obst. Alle füllen ihren Vorrat so gut es geht wieder auf und machen sich auf den Weg zum nächsten Atoll. Wir ziehen weiter im Atoll nordwärts, da gibt es einen schönen geschützten Ankerplatz mit Sandboden. Wir werden sehen :-)

 

Bye

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