75 - Tuamotus III

Fakarava South
Juli 22

Fahrt von Makemo nach Fakarava

Zuerst nehmen wir noch Abschied von Makemo. Leider werden wir die hübsch gebauten und liebevoll dekorierten Festbuden, nicht mehr in Aktion sehen. Die Leute geben sich da wirklich grosse Mühe für ihr Fest im Juli. Aber noch zwei Wochen wollen wir nicht hierbleiben und so ziehen wir weiter. Unterwegs ankern wir innerhalb des Atolls noch an einem Ort, der wirklich paradiesisch ist. Es liegen hier sechs Schiffe, alle in gutem Abstand zueinander; irgendwie will jeder seine Privatsphäre mal geniessen. Das Meer ist wieder blau in allen Helligkeitsabstufungen. Das Ufer säumen unzählige Palmen, wir sehen auch Hütten, wo Einheimische wieder Kopra herstellen. Bei einer der Hütten entdecken wir Hühner und Hunde, die dieses Revier auch heftig mit Gebell beschützen. Menschen (ausser Segler) entdecken wir keine.

Als wir das Motu etwas erkunden, stossen wir auf einen alten Friedhof. Der ist sehr beeindruckend – wir finden einen Grabstein eines jungen Mannes, geboren 1907, gestorben 1927. Auch alte gemauerte Hüttenentdecken wir, die leise ungenutzt vor sich hinstehen. Die Hütten für den temporären Gebrauch sind einfach aus Wellblech.

Die Fahrt von Makemo durch den Nordpass in Richtung Fakarava ist sehr angenehm. Der Himmel blau und mit hübschen Passatwolken bedeckt, angenehmer und stabiler Wind von ungefähr 15-17 Knoten. Auch die Nacht – himmlisch schön mit immensem Sternenzelt. Doch während der Morgendämmerung entdecken wir weit hinten eine breite dunkle Wolkenwand. Oje, wie schnell kommt die wohl näher? Die Einfahrt durch den Pass haben wir wegen der Gezeiten auf 7:30 Uhr geplant. Doch es wird ein richtig nerviger Endspurt. Dauernd gucken wir über unsere Schultern nach hinten und schätzen ab, reicht es oder reicht es nicht. Die schwarzen bedrohlichen Wolken kommen näher und näher, bald sind sie in unserem Genick! Und gerade als wir den Eingang erreichen, kommt auch der Wind. Nun bläst er mit 20-25 Knoten und drückt uns seitlich ab durch den Pass. Dieser ist schön ruhig, Slack Water, und wir wagen es und rauschen durch. Danach schnell zum Ankerplatz und ankern. Jetzt regnet es heftig und wir froh, sind wir da. Doch kaum ist der Anker unten, merken wir auch, wie sich unsere Kette um einige kleine Korallenköpfe wickelt. Okay, jetzt warten wir mal ab, bis die Regenfront etwas vorbei ist. Danach wechseln wir zu einer freien Mooring (Boje). Jetzt liegen wir richtig sicher und ruhig 😊.

Islan zeigt uns, wie er die Palmblätter für die Dekoration vorbereitet und flechtet. Ein grosser Aufwand.
Die Buden werden innen mit viel bunten Stoffen verziert – ein Farbenrausch.
Wir kriegen heute zwar kein Brot, weil wir es nicht vorbestellt haben, doch die vielen Velos entschädigen uns dafür.
                             Hehehe… neuer Jobgefunden!
Bye Makemo Village.
Eben – einfach schön.
Zeugen der Vergangenheit.

Tauchspot mit einer Korallenwand und vielen Haien

Fakarava ist das zweitgrösste Atoll in den Tuamotus/Französisch-Polynesien und wurde 1977 als ein Teil zum UNESCO Biosphere Reserve erklärte (die Biosphäre umfasst insgesamt 7 Atolle). Dies hat den Zweck, das Überleben auf diesen abgelegenen Inseln zu gewährleisten. Eine Schutzzone, welche den Menschen auf diesen flachen Atollen langfristig eine Versorgung mit den nötigen Ressourcen ermöglichen soll: Fisch als Nahrung, eine intakte Unterwasserwelt, Perlenzucht und Einkommen durch den Tourismus.
Dimension des Atolls: 60 mal 21 km, ca. 900 Einwohner.

Hauptattraktionen sind heute die beiden Riffpassagen (Nord und Süd), in denen sich die Unterwasserwelt von einer besonders schönen und spannenden Seite zeigt. In der Südpassage besteht eine immense Korallenwand mit vielen Haien – Wall of Sharks. Ein touristisches Highlight, welches viele Taucher anzieht.
Wie stark diese Idee dieser Biosphäre mit Schutz und so wirklich noch gelebt und betreut wird, können wir schwer abschätzen. Wir denken, es müsste wieder mehr zur Kenntnis genommen werden, damit es mit vermehrtem Effort weiterbetrieben wird und weiterhin eine nachhaltige Wirkung hat. Wir spüren aus Gesprächen mit den Einheimischen, dass es viel weniger Perlenzucht hat als vor ein paar Jahren, dass der Fischfang eindeutig zurückgegangen ist, viel Kopraproduktion (zu einseitig) betrieben wird und der Schutz der Vögel, Schildkröten und Fische besser sein könnte.

Okay – so lässt es sich hier wirklich gut leben. Nachtlager für müde Taucherbodies.
Hier entsteht grade in Neues.
Sehr einfach gebaut.
Werkstatt innen…
Werkstatt innen…
… und reich verziert aussen 😊.
Schwarzspitzenhaie sind hier allgegenwärtig. Sie sollen freundlich sein. Wir werden sie besuchen.
«Manuia»
Taucher schwärmen von diesem Pass. Hier tummeln sich viele Schwarz- und Weissspitzenhaie und Graue Riffhaie.

Schnorcheltrip

So, aber jetzt geht es los – unter Wasser:

Zuerst mal normale Fische…
Cabins auch noch alle da…
Was deutet Ruedi mir?
Here they are!
Alles okay! Wow! Amazing!
Da ich mich nicht auf Unterwasserphotographie konzentriere, habe ich nicht die richtige Ausrüstung dafür. Aber es zieht einem in Bann!
Dies müsste ein Napoleon-Lippfisch sein, wir schätzen 1,2 m lang!

Bei unserem besten Schnorchel Trip hatten wir leider unsere Unterwasserkamera nicht dabei. Das Wetter war nicht ideal und dunkle Wolken zogen auf. Das war echt schade, denn so viele verschiedene Fische hatten wir bisher nicht gesehen.

Da waren Papageienfische (türkisblau und weitere Farben), Zitronen-Zwergkaiserfisch, Riffbarsche, Wellen-Demoiselle, Korallenwächter, Doktorfische, Meeräsche, Soldatenfische, Glasauge/Grossaugenbarsch, Preussenfisch, und viele viele mehr.
Die Namen haben wir anschliessend in einem Portal im Internet entdeckt und alle dort vor Ort im Wasser gesichtet. Herrlich.
Wir hätten uns da noch stundenlang treiben lassen wollen. Einfach nur gucken und staunen. Aber leider wird einem bald kalt und dann muss man raus aus dem Wasser.

Das reicht für diesmal, bald gibt es wieder mehr 😊

 

Bye

 

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