78 - Tuamotus VI

Rangiroa und Tikehau
September 22

Abschied von den Tuamotus

Wir sind in Moorea – die Nachbarinsel von Tahiti. In einer schönen ruhigen Bucht mit hohen Bergen rundherum. Sie laden ein zu ausgiebigen Wanderungen! PASITO liegt flach im Wasser.
Aber Moment – wir wollen noch kurz berichten, was wir auf unseren letzten beiden Atollen erlebt haben.

Rangiroa

Rangiroa ist das zweitgrösste Atoll der Welt: 80 km lang und zwischen 5 und 32 km breit. Die maximale Tiefe: 35 m. Lagunenfläche: 1’600 m2. Einwohner (2007): 2438.
(Das grösste Atoll ist Kwajalein auf den Marshallinseln, 3900 km südwestlich von Hawaii).

Nach dem einsamen Aufenthalt in Ahe, finden wir hier wieder Gleichgesinnte, um uns rum liegen so ungefähr 16 Segelschiffe und Katamarane. Das Dinghydock ist gut zu erreichen. Zwei florierende einfache Restaurants laden da gleich ein, Menschen laufen herum, es tut uns gut, dieses emsige Treiben.
Bald mieten wir zwei Velos und radeln den langen Weg zum Hauptort Avatoru. Er ist allerdings nicht so gross wie erwartet, dafür gibt es mehrere Supermarkts mit leicht unterschiedlichem Angebot. So konzentrieren wir uns aufs Einkaufen, so variantenreich war das Angebot schon lange nicht mehr. Obwohl – von frischem Gemüse und Obst träumen wir weiterhin.

Auf der Rückfahrt machen wir eine Pause zum Picknicken. Aber welch kulinarischen Tiefschlag müssen wir da mitmachen. Im Laden haben wir zwei Poulet-Sandwiches geschnappt. Normalerweise kaufen wir Brot und etwas dazu. Brot ist aber nicht immer verfügbar und so nehmen wir die fertig angebotenen Sandwiches. Doch ausser etwas Fleisch schmecken wir auch kalte Pommes Frites mit viel Ketchup! Sorry, aber schlappe Pommes in einem Sandwich, das geht dann doch zu weit!!

Am nächsten Tag machen wir uns auf und fahren mit dem Dinghy auf die andere Seite des Passes. Auf diesem Motu ist der andere Teil des Ortes, Tiputa. Friedlich, lieblich und ruhig, mit hübschen gepflegten Häusern. Am Strand verweilen wir und staunen einmal mehr über diese Farbenhier.

In der Nähe des Passes entdecken wir eine Pension: hier liegt ein stimmungsvolles grosses Holzdeck als Terrasse mit gemütlichen Teakholzstühlen und Tischen. Auch Nicht-Pensionsgäste dürfen hier etwas konsumieren und die Aussicht auf den Pass geniessen. Das ältere Besitzerehepaar ist sehr nett und lächelt ständig. Hier gefällt es uns, wird sind ein paar Mal da. Ein Wohlfühlort.
Wir beobachten das Treiben im Pass. Schiffe rein oder raus. Gummiboote, die Schnorchler begleiten, die sich durch den Pass treiben lassen. Das Wasser fliesst schnell, ab und zu springen grosse Delphine.

 

Es sind einfache Restaurants – oder besser Snack Bars hier.
Aber ich bin froh, um diese Abwechslung und das quirlige Drumherum. Kochen muss ich auch nicht!
Hier wird tatsächlich Wein angebaut! Doch La Cave hat geschlossen. Ruedi konnte gerade mal eine Bottle Rum ergattern.
Schatten ist jederzeit willkommen, vor allem wenn es nicht mehr rollt. Bild RR.
Ohhhhh, zu früh gefreut!!
Es gibt da ein paar sehr schöne Resort. Als wir die Preise für eine Nacht recherchieren – hoppla!

Rae-Rae oder Mahu

Das ist speziell hier in Französisch Polynesien. Männer oder Frauen, die sich nicht wohl in ihren Körpern fühlen, haben hier die Möglichkeit den «Troisième sexe polynésien» auszuleben. Transfrauen in der tahitianischen Kultur. Rae-Rae haben eine lange Tradition und sind in der Gesellschaft voll anerkannt. Wir sehen vor allem Männer, als Frauen gekleidet, hübsch geschminkt und mit langen Haaren. Sie bewegen sich sehr weiblich und haben einen besonderen und liebenswerten Charme.

La Lagune Bleu

18 NM entfernt, liegt die Blaue Lagune. Dort fahren wir hin. Das Wetter stimmt, es ist fast windstill. Leider wird’s nichts mit dem Segeln, aber Ankern bei der Blauen Lagune – da will niemand Wind, denn dann rollt es extrem. So liegen wir nun ruhig, zusammen mit vier anderen Segelschiffen, und haben eine wunderbare Sicht auf dieses Spektakel. Tagsüber rauschen kleine Touristenboote heran, laden ihre Gäste aus, die im seichten Wasser umherwaten und sich später durch einfacher Kost auf den kleinen Motus sättigen lassen. Spätestens um 16 Uhr sind sie dann alle wieder weg. Das ist unsere Zeit – nun geniessen wir die Ruhe und erkunden diese flache Lagune, bis die Sonne untergeht.

Die Lagune ist nicht so gross und sehr flach. Das Durchwaten hat etwas Magisches an sich.
Sie gehen wieder weg.
PASITO muss vor der Lagune warten. RR
Und der Sonnenuntergang ist dann schon dramatisch.

Tikehau, unser letztes Atoll

Wir erreichen Tikehau am späten Nachmittag, hinter uns kommen zwei Katamarane nach. Die Einfahrt durch den Pass haben wir gut berechnet. Doch als wir vor dem Ort eintreffen, ist das Ankern etwas schwierig. Viel Wind – das heisst eine unruhige Nacht. Trotzdem lassen wir den Anker hier runter. Wir sind erschöpft und müde. Wollen nicht noch lange suchen.
Etwas später wissen wir, warum wir so extrem müde sind: Wir haben Fieber. Die nächsten Tage sind begleitet mit Fiebermessen, fiebersenkenden Medikamenten und Tee trinken. Da haben wir eine Darmgrippe eingefangen (vielleicht ist es auch ...). Am nächsten Tag ankern wir allerdings doch um und suchen etwas Schutz vor den Wellen, etwas weiter südlich vor einem Resort. Hier tummeln sich auch mehrere Schiffe. Der Platz liegt schön und beschert uns eine wunderbare Sicht auf das Resort und den Strand. Aber so richtig geniessen können wir es nicht. Es hat starken Wind und auch Wellen und eben – wir sind alles andere als fit.  

Nach ein paar Tagen getrauen wir uns mit dem Dinghy zum Ort. Dafür fahren wir knapp 2,5 NM ungefähr 20 Minuten Fahrt. Wir möchten gerne Einkaufen und etwas die Beine vertreten. Einkehren in eine Snackbar wäre auch ein Wunsch gewesen, doch da ist keine offen, alle geschlossen. So verzehren wir halt unser Picknick, welches wir im Laden gekauft haben. Über Mittag zieht eine grosse Regenfront durch und begiesst uns kurz mal. So müssen wir mit der Rückfahrt warten, denn jetzt sind die Wellen wieder ordentlich hoch! Vor der nächsten Front schaffen wir es, zurück zur PASITO zu fahren.

Unser letztes Atoll wollten wir etwas anders geniessen. Nochmals schnorcheln, Kokosnüsse sammeln und die Motus erkunden. Doch durch unsere Unpässlichkeit haben wir nun den Wunsch – ab nach Tahiti. Falls wir doch noch ärztliche Hilfe benötigen würden, wäre dies dort sicherer. Auch der Wunsch nach Gemüse und Obst ist stark. Und ruhige geschützte Ankerbuchten.

So brechen wir auf und segeln über Nacht nach Tahiti.

Auch hier entdecken wir wieder sehr stimmungsvolle Unterkünfte….
… rundherum blau und sonst nicht viel mehr.
Vor allem für Wasserratten paradiesisch.
Unser Nachbarschiff beschenkt uns mit einem sehr schmackhaften Papageienfisch. Er liebt das Speerfischen.
Uppps. Uns geht es mal nicht so gut…
Mit dem Dinghy fahren wir ca. 3 NM zum Ort. Hier ein typisches Haus.
Oder dieses hier.
Wir gucken zweimal – ZZ Top?
In diesem Ort sind alle Snackbars geschlossen. So müssen wir uns im Laden ein Picknick kaufen und irgendwo essen.
Bevor es mit dem Dinghy zurück zur PASITO geht, relaxen wir und machen Mittagspause.
Goodbye Tuamotus. Wir verabschieden uns nun von den flachen Atollen mit ihren Inselchen und den vielen Palmen. War schön!

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