8 - Adieu Albufeira

Unser Vertrag für den Liegeplatz in Albufeira ist abgelaufen und alle Vorbereitungen soweit erledigt. Auf nach Culatra.
April 19

Verzückung auf der Insel.

Unsere letzten Arbeiten im sicheren Hafen waren noch das WC entstopfen (die Sanitärrohre waren fast zugewachsen!! Es ist auf dem Schiff nicht immer nur lustig!!), die Sprayhood und das Bimini imprägnieren. Jetzt können wir starten. Juhui! So winken wir allen Bootseignern, die wir kennengelernt haben, ein Tschüss und Good Bye und segeln los.

Erste Station ist der Ankerplatz vor der Ilha da Culatra vor Olhão. Letztes Jahr in unseren Ferien waren wir schon mal hier. Die Insel hat uns damals schon beeindruckt und diesmal geschieht dasselbe. Wir kommen an und sind etwas erstaunt über den ungastlichen Empfang am Dinghy-Dock. Dieser ist voll mit Fischernetzen, salzig verkrusteten Leinen und Reussen. Eine freie Klampe zu finden, um das Dinghy festzumachen, ist gar nicht einfach. Na ja, nicht meckern. Dann laufen wir los durch die sandigen Wege des Ortes und haben wieder die gleichen Empfindungen. Alles ist von der salzigen Luft verwittert, überall liegen kaputte oder vergessene Sachen rum. Die Häuser sind klein, dürftig und zum Teil etwas baufällig. Aber überall pulsiert es.

«Wir sehen Wäsche zum Trocknen auf der Leine, hören Menschen diskutieren und lachen, Hunde bellen, Kinder herumtoben. Und plötzlich sind wir wieder wie im Wilden Westen. Herrlich einfach und ursprünglich.»

Dinghy-Dock - etwas salzig!
Fischer nach der Arbeit
Hauptader des Ortes. Es sind keine Autos auf der Insel nur Traktoren aller Art
Künstler - abseits des Rummels. Alternative zum Altersheim?

Der endlos erscheinende Strand fasziniert uns – das Laufen macht Spass, wir sehen viele schöne Muscheln, beobachten die emsigen Strandläufer und die Meister im Fliegen, die Möwen. Und sonst nichts als Sand, Wellen, bizarre weisse Wolken und blauer Himmel. An einem anderen Strand finden wir einen Aussteiger, der sich hier einfach mit seinen Kunstwerken eingerichtet hat. Weiter hinten liegen drei Schiffe hoch und trocken.

Weite

Segelboote-, Wasser-, Wolken- und Farbkonstellationen

Die Abende mit den Sonnenuntergängen sind herrlich kitschig und trotzdem wunderschön.

Sandtransport am frühen Morgen

Markt

Am Samstag vor Ostern fahren wir mit den Einheimischen früh am Morgen mit der Fähre nach Olhão. Wir haben grosse Freude an all ihren Einkaufswägeli – jeder hat eines dabei. Alle Farben und Muster sind vertreten. Auf der Fähre werden sie sogar alle an einem Ort parkiert. Lustig. Und wir? Wir haben uns für die Rucksäcke entschieden und bereuen es gleich. Schliesslich haben wir doch genau für diesen Zweck auch ein grünes Wägeli!

Auch auf dem Markt sind diese Wägeli überall präsent. Junge und alte Leute – alle nutzen sie. Manchmal zum Warentransport, manchmal auch als Rollator…

Weil wir früh dran sind, erscheint uns alles auf dem Markt so authentisch. Noch sind fast keine Touristen unter den Marktbesuchern. Das Angebot ist sehr vielfältig und schön bunt. Eine alte Dame verkauft uns Tomaten. Weil wir sie nicht verstehen, linsen wir immer wieder zum Sohn (wir nehmen an es ist ihr Sohn) rüber und er übersetzt es uns ins Englische. Wir lachen alle zusammen darüber. Und ein älterer ganz kleiner Herr,der uns Orangen auf die Waage packt, sagt am Schluss «nehmen sie noch eine –die ist offeriert» und dies ein paarmal hintereinander. Viele Einkäufer gönnen sich an einem Stand ein frittiertes Gebäck – das müssen wir auch haben.Schmeckt wunderbar!

Der Wind kommt dort her, wo wir eigentlich hinwollen.

Bevor wir nun Richtung Madeira segeln können,brauchen wir das geeignete Wetterfenster. Der Wind sollte möglichst aus Nordosten kommen, damit wir gemütlich Richtung Madeira geschoben werden. Und dies bitte vier Tage lang, denn soviel Zeit werden wir wahrscheinlich brauchen. Leider sind die Temperaturen immer noch relativ tief, das heisst, wir werden wohl etwas frieren!

Es ist schlecht Wetter angesagt und wir verlegen unseren Platz nach Portimão in den Hafen. Der Wetterbericht tendiert auf ein kommendes Hoch. Dieses möchten wir gerne für die Überfahrt nutzen. So bereiten wir uns darauf vor, waschen nochmals Wäsche, kaufen Proviant, etc.

Abendspaziergang in Portimão
zurück